Kartoffeln sind aus der Küche – und insbesondere der deutschen Küche – nicht mehr wegzudenken, seit sie vor vielen Jahren den Weg nach Europa fanden. Da es verschiedene Arten und wahnsinnig vielfältige Kochrezepte mit ihnen gibt, trudeln auch immer wieder Fragen bei mir ein, die sich mit der schmackhaften Knolle beschäftigen.
Ich habe beschlossen, diese Fragen hier zu sammeln und zu beantworten.
Die große Kartoffel-FAQ
Pellkartoffeln sind oft die Basis für einen guten Kartoffelsalat. Ich koche diese eigentlich immer mit meinem Fissler-Schnellkochtopf: Locheinsatz rein, Kartoffeln rein, nur eine Tasse Wasser: 7 – 8min auf Garstufe 1. Natürlich abdampfen lassen.
Ein beliebtes Salatrezept ist der Schwäbische Kartoffelsalat.
Kartoffeln werden nach Stärkegrad unterschieden. Das bedeutet nicht, wieviel Kraft sie haben, sondern wie hoch der Gehalt an Kartoffelstärke ist. Kartoffeln mit hohem Stärkegehalt sind weicher und zerfallen schneller bei der Zubereitung: daher eignen sich mehlige zum Beispiel perfekt für Kartoffelpüree oder Ofenkartoffeln.
Festkochende Kartoffeln verfügen über wenig Stärke, sind saftiger und “härter”: super geeignet für Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln. Für Kartoffelsalat z.B, nehme ich wenn es geht die festkochenden.
“Vorwiegend festkochend” sind Kartoffeln, die irgendwo zwischen “mehlig” und “festkochend” liegen.
Ja – am besten als Pellkartoffeln! Eine Anleitung findest du hier. Die Raclette-Hitze reicht nicht aus, um Kartoffeln in einer annehmbaren Zeit weich zu bekommen.
Es gibt eine “Faustregel”: wenn du Kartoffeln zu Brei verarbeiten, stampfen oder irgendwie anders verarbeiten möchtest, wo die traditionelle Knollenform unwichtig ist, nimm mehlig kochende Kartoffeln. Die sind von Natur aus weicher und neigen beim Kochen eher zu zerfallen, als ihre festkochenden Schwestern.
Möchtest du hingegen Kartoffelsalat, Brat- oder Salzkartoffeln machen, greife zu festkochenden Kartoffeln.
Bist du dir noch nicht sicher, was du überhaupt kochen möchtest, nimm die vorwiegend festkochenden Erdäpfel – damit lässt sich so ziemlich alles kochen.
PS: Für Bratkartoffeln habe ich mehrere Strategien entwickelt!
Um Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln zu kochen nimmst du entweder festkochende oder vorwiegend-festkochende. Punkt.
Mehr Infos und ein ausführliches Rezept findest du hier:
https://schnellkochtopf-rezept.de/pellkartoffeln-kartoffeln/
Auch wenn sie als “urdeutsches” Gemüse gilt und quasi zur Landesküche gehört, kommt die Kartoffel ursprünglich aus Südamerika! Erst im 17. Jahrhundert schleppten Seefahrer die Erdäpfel nach Europa ein. Dafür gebührt ihnen im Nachgang irgendein Verdienstorden verliehen: vielleicht die goldene Knolle am Band, oder so.
Das war jetzt ne Fangfrage, oder?
Eigentlich kommt sie nämlich aus dem Boden, wo erst gepflanzt wird. Wenn sie dann einige Zeit gewachsen ist, wird sie geerntet und findet dann den Weg zu dir.
Die Faustregel ist, dass Kartoffeln in einem normalen Kochtopf 20min in leicht sprudelnden Wasser kochen müssen. Dann sind sie weich. Du kannst die Garzeit verkürzen, in dem du die Kartoffeln vorher zerteilst: je kleiner die Stücken sind, desto schneller sind sie gar. Koche am besten stets annähernd gleichgroße Kartoffeln – so kannst du sicher sein, dass alle zur gleichen Zeit gar sind.
Du kannst sie aber auch im Schnellkochtopf kochen. Idealerweise nutzt du dafür den Dämpfeinsatz. Außerdem brauchst du dann nur ca. eine Tasse Wasser, anstatt den ganzen Topf zu fluten. im Schnellkochtopf beträgt die Garzeit für Kartoffeln ca. 7-8min. Du musst dann aber auch noch die Zeit einkalkulieren, die der Schnellkochtopf für den Druckaufbau und das Abdampfen braucht. Letzteres solltest du bei Kartoffeln nicht künstlich beschleunigen, sondern den sogenannten “natural release” bevorzugen.
Es spricht absolut nichts dagegen, dass du sie – sagen wir mal – vormittags schälst und sie letztlich erst zum Abendessen kochst. Wichtig ist nur, dass du die Kartoffeln so lange in Wasser “lagerst”: sprich geschält in einem Topf gibst, diesen bis knapp über die Kartoffeln flutest und dann nen Deckel drauf machst. Tust du das nicht – werden sie schnell braun und unansehnlich.
Bei diesem Prozess verlieren sie einen Teil der Stärke. Geschmacklich wirst du nach ein paar Stunden keinen Verlust bemerken. Falls du dir Sorgen machst, dass das wertvolle Vitamin C ebenfalls verloren geht: dieses wird erst ab 70°C langsam abgebaut.
Oh und noch was: es empfiehlt sich, das Wasser im Kochtopf vor dem Kochen gegen frisches Wasser auszutauschen.
Geschwellte Kartoffeln sind nichts anderes als Pellkartoffeln! Das Wort “geschwellt” kommt aus der Schweiz (“Gschwellti“) und bezeichnet nichts anderes als das was wir in Deutschland als Pellkartoffeln kennen.
Kartoffel-Rezepte
Himmel – kann man Kartoffeln nicht zu allem essen? Ja – natürlich! Aber dennoch möchte ich dich hier auf einige ausgewählte Kartoffelrezepte auf dieser Seite aufmerksam machen. Du wirst überrascht sein, auf wie vielfältige Art und Weisen du Kartoffeln zubereiten kannst:
- Spanische Kartoffeln – das Rezept muss dir nicht “spanisch” vorkommen, es schmeckt nur sehr, sehr lecker!
- Salzkartoffeln mit dickem Gemüse und Bratwurst – ganz klassische Verwendung von Kartoffeln als Beilage. Bratwurst geht übrigens immer!
- Niedernauer Kartoffeln – habe ich mal in einem Kochbuch gefunden, welches gar noch in altdeutscher Schrift gehalten war. Ein sehr altes Rezept also.
- Provenzalische Kartoffeln – die Gewürze machen aus normalen Kartoffeln einen Gaumenschmauß
- Bombay-Kartoffeln – indisch vegetarisch kochen nach Jamie Oliver – die Offenbarung für mich, dass Kartoffeln auch anders zubereitet werden können.
Alle Rezepte, bei denen Kartoffeln irgendwie zur Anwendung kamen: Kartoffel-Rezepte.