Schwäbischer Kartoffelsalat ist für jemanden, der wie ich Kartoffelsalat nur als ein Kartoffel-Wurst-Gurke-Majonaise-Gemisch kennt (inzwischen trifft es “kannte” besser), eine interessante Neuerfahrung. Nicht nur, dass dieser Salat im Gegensatz zu obiger Variante meist fast warm gegessen wird, nein – die Zubereitung und Zutaten unterscheiden sich gravierend vom Majo-Kartoffelsalat. Ich mag beide Arten von Kartoffelsalat! Seit ich jedoch an den Gestaden des Bodensees sesshaft geworden bin, kommt mir fast ausschließlich die schwäbische Variante unter. Die unkomplizierte und fixe Zubereitung von Schwäbischem Kartoffelsalat macht diesen Salat zu einem echten Schlager und einer willkommenen Beilage zu Grillfesten, Parties oder einfach so.
Schwäbischer Kartoffelsalat – die ausführliche Rezept-Anleitung
Billiger geht’s einfach nicht. Ich meine, Kartoffeln, Zwiebeln, ein wenig Öl und Essig sowie Gemüsebrühe hat man immer daheim. Und wenn nicht, ist die Einkaufsliste so übersichtlich kurz, dass die wenigen Zutaten schnell besorgt sind.
Mir ist durchaus bewusst, dass man bestimmt Tod und Teufel falsch machen kann bei der Zubereitung. Sicher hat jede Hausfrau ihr eigenes Original-Rezept vom Schwäbischen Kartoffelsalat, welches streng von Generation an Generation weitergereicht wird. Vermutlich ist jedes dieser Original-Rezepte genau das eine richtige Rezept, weshalb selbst geringfügige Abweichungen davon bereits das Urteil “Das ist doch kein schwäbischer Kartoffelsalat!” nach sich ziehen.
Und doch nehme ich meinen Mut in beide Hände und veröffentliche meine Anleitung hier unter diesem Namen, denn: Ich habe diesen Kartoffelsalat schon oft hergestellt und selbst waschechte Schwaben konnten diesen zug’zogenen Kartoffelsalat nicht von einem heimischen Kartoffelsalat unterscheiden. Er wurde selbst von eingefleischten Schwaben anstandslos weggefuttert.
Wichtiges
Oh ja – man kann ziemlich viel Gewese um die richtige Zubereitung machen, aber das schöne ist: es geht auch wesentlich einfacher. Es gibt nur ein paar Dinge, die du wissen musst.
Erstens gehen Pellkartoffeln wirklich am aller-aller-besten in einem Schnellkochtopf! Ich habe das schon so oft gemacht und bin jedes mal begeistert. Ich habe darüber einen Artikel geschrieben, den du hier nachlesen kannst: Pellkartoffeln im Schnellkochtopf.
Zweitens darfst du mit der Brühe nicht zu euphorisch werkeln, denn sonst wird der Salat zu “flüssig”. Glaube mir, dass passiert jedem mal. Auch mir. Öfters. Aber das Gefühl für die richtige Menge kommt so nach und nach.
Drittens ist es sehr, sehr wichtig zuerst den Essig zu nehmen und später erst das Öl dazu zu schütten, denn: die leicht matschigen Kartoffeln saugen den Essig ein. Würde das Öl bereits zwischen den Kartoffeln herumschwappen, käme der Essig gar nicht bis zu den Kartoffeln, sondern würde am Öl einfach abperlen. Noch ein Wort zum Essig: ich nehme immer Weinessig und in Ausnahmefällen Apfelessig. Das ist dann aber bereits sehr gewagt und nicht mehr jedermanns Sache. Einmal hatte ich nur Balsamico … das ging gar nicht. Soviel aus meiner Erfahrung!
Majoran: Kartoffelsalat-Blasphemie?
Es gibt wenige Menschen, die ein wenig Majoran an den Schwäbischen Kartoffelsalat machen. Ich bin einer davon und ich habe es noch nie bereut. Und auch keiner meiner Gäste. Allerdings ist der Majoran-Einsatz behutsam vorzunehmen, denn Majoran ist ein fürchterlich dominantes Gewürz, dessen üppigem Einsatz es spielend gelingt, sämtlichen anderen Geschmacksnoten in einem Essen den Garaus zu machen. Ein wenig davon verleiht dem Salat aber einen gewissen Pep!
Alles in allem ist die Herstellung von Kartoffelsalat sehr viel einfacher als schwer und mit ein wenig Übung von jedem zu meistern.
Schwäbischer Kartoffelsalat ist einfach sehr einfach.
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Letzte Aktualisierung am 12.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API