Mein erstes Pilzgulasch. Ich liebe Pilze. Ich gehe auch gern selbst los und fahre mit der Sense durch Pilzfelder. Leider gibt’s letztere hier in der Gegend nicht (oder sind mir nicht bekannt). Außerdem finde ich seltener die Zeit zu solch entspannenden Ausflügen. Aber es gibt ja immer noch die sogenannten “käuflichen Pilze”. Und weil meine Frau gerade auf dem vegetarischen Trip ist, wollte ich mal ein vegetarisches Pilzrezept ausprobieren. (Für die Kinder gab es optional richtiges Gulasch. ;-)
Von der Menge her werden 2 hungrige Menschen satt von dieser Mahlzeit.
Ich verspreche, dass es ein wunderbar merkwürdiges Kocherlebnis wird. Jedenfalls ging es mir so.
Das Rezept: Pilzgulasch – Pfifferlinge mit Semmelknödel
Zunächst säuberst und wäschst du die Zwiebel und zerkleinerst sie gekonnt in kleine Würfelchen. (eine Anleitung für diese aufregende Tätigkeit findest du im Fachartikel hier auf der Seite: Zwiebeln schneiden für Dummies). Das Zwiebelklein findet sich kurz darauf in einem Topf wieder, in welchem bereits 2EL Öl ganz heiß auf die Zwiebeln sind. Die Zwiebeln werden auf diese Art und Weise unter gelegentlichem Rühren bräunlich eingefärbt. Schwarz ist eindeutig zu viel braun!
Jetzt kommts: Löffel 2 – 2,5 EL Papikapulver zu den Zwiebeln und rühre. Das Zeuch klumpt wie die Pest zusammen, aber das gehört vermutlich so. (Ich wunderte mich nur kurz, zuckte mit den Schultern und beließ es dabei.) Nach ca. 1min Schulterzucken spritze ca. 1 halben EL Essig rein und verrühre das Ganze, dass es nur so zischt. Bereits im Vorfeld abgemessene 300ml Wasser rührst du nun langsam in den Zwiebel-Öl-Paprika-Klumpen, welcher daraufhin tatsächlich in den Aggregatzustand “Soße” wechselt! Jetzt beförderst du noch Majoran und Kümmel in der oben angegebenen Menge in den Topf, schließt den Deckel, fährst die Hitze auf ein “Köchelmaß” runter und “vergisst” das Ganze für ca. 40min.
Köchelmaß bedeutet, dass dieses Soßengemisch unmöglich anbrennen kann, dabei aber das Köcheln nicht vergisstt. Wie diese genaue Einstellung an deinem Herd aussieht musst du wissen bzw. herausfinden.
In der Zwischenzeit bereitest du die Pfifferlinge vor. Diese werden in das gesäuberte und gewässerte Spülbecken gekippt und anschließend unter munterem “durch-das-Wasser-ziehen” vom Dreck befreit in eine Tropfschale geworfen, wo sie ihrer weiteren Verarbeitung harren. Größere Pfifferlinge werden kleiner gesäbelt. Hinweis: Bade die Pfifferlinge NICHT im Wasser; nur ganz kurz Abspülen, damit der Dreck weg ist. Ganz genaue Köche verzichten auf das Wasser und reinigen die Pfifferlinge mit einem kleinen Messer.
Außerdem nimmst du eine Tasse oder kleine Schüssel, misst 6EL Wasser hinein, rührst das Mehl mit einem kleinen Schneebesen ein (eine Gabel geht auch!) und mischt zusätzlich den halben Becher Schmand unter. Letztlich stellst du diese quark- oder spachtelmassen ähnliche Mischung beiseite.
Nach 40min köcheln erinnerst du dich an den Topf auf dem Herd und pürierst alles mit einem Pürierstab. Viel gibt es nicht zu pürieren. Kosten solltest du auch noch nicht – es schmeckt irgendwie: brrrrrrr. *schüttel*
Es sei denn du willst wissen wie *brrrrrr-schüttel* schmeckt.
Kippe nun die Pfifferlinge in die Soße und gib noch etwa 1 EL Gemüsebrühe dazu. Wenn dir die Soße etwas sehr dick vorkommen sollte schadet es nichts, noch etwas Wasser (max. ne halbe Tasse) nachzufüllen.
Lass alles ca. 15 – 20min auf kleiner Hitze weiterköcheln. Danach sind die Pfifferlinge in einer bissfesten, genießbaren Verfassung. Rühre das Schmand-Mehl-Wasser Gebräu in die Soße und lassen Sie das kurz aufkochen.
Schmecke jetzt erstmalig ab. Etwas Salz rundet die Sache bestimmt gut ab. Aber sei vorsichtig: zuviel Salz versaut das Essen ohne große Probleme.
Du bist fertig!
Dazu reichst du am besten Semmelknödel, deren Zubereitung locker während der Kochzeit erledigt werden kann, deren genaue Zusammensetzung und Herstellung aber an anderer Stelle erklärt werden soll.
Fazit: Lecker, merkwürdig. Jedenfalls wenn man diese Pfifferlingssoße das erste Mal genießt. Wir brauchten ein, zwei Happen um unsere Geschmacksnerven zu eichen, aber dann ….. Hmmmmmm! Ein leckeres Pilzgulasch.
Tipp: Wenn du Pilzhasser in der Familie hast oder Menschen, die alles abseits guter Hausmannskost oder Spaghetti verabscheuen (Töchter gehören oft zu dieser Gattung), dann kannst du gut und gern ein normales Gulasch dazu zubereiten und nach dem Essen die Reste beider Töpfe zusammenschütten. Das Ergebnis ist einfach himmlisch!
Das brauchst du für dieses Rezept:
Letzte Aktualisierung am 2024-11-25 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API