Vor ein paar Tagen erreichte mich mal wieder eine enthusiastisch fragende Email. Karin war völlig überraschend zu einem Schnellkochtopf gekommen und sah sich der Aufgabe gegenüber, ihrem Sicomatic (Silit) das Kochen beizubringen. Da das Silit-Schnellkochtopf-Set der kleineren Sorte zuzuordnen ist (was aber für den Zwei-Personen-Haushalt Karins völlig ausreichend ist – siehe “Wieviel Schnellkochtopf darf’s denn sein?“), stellt ein normal ausgewachsenes Suppenhuhn bereits eine voluminöse Herausforderung dar. Zumal der konservative Nichtschnellkocher für eine Hühnerbrühe immer zu einem ausreichend großen Topf greift und in selbigem das tote Huhn ertränkt. Aber wie stellt man diese Routinearbeit auf einen Schnellkochtopf um? Wie kocht man Hühnerbrühe im Schnellkochtopf?
Außerdem wollte sich Karin vergewissern was es mit meinem oft beschworenen “reduziere die Energie” so auf sich hat.
Nachdem ich als Kind gelehrt wurde, der Topf explodiert und überschüttet mich mit kochendem Wasser/Suppe/usw., sobald ich ihm zu Nahe komme, hätte ich mir selbst sicher nie einen gekauft, aber als meine Schwester mir ihr Sicomatic Set (3l und 4,5l) abgetreten hat, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen.
Bis auf Pellkartoffeln hab ich in den Töpfen noch nichts gemacht (die Angst vor der Explosion ist wohl tief verwurzelt und wird erst mit der Zeit abgebaut werden) aber als Suppenfan bin ich sehr froh, dieses Rezept zu finden.Nur eine Frage dazu. Sie schreiben:
“Wenn die zweite Garstufe erreicht ist dann reduziere die Energie und lasse die Hühnerbrühe so für 30-40min gedeihen.”
Wie weit reduziert man denn dann die Energie?
Bisher kenne ich das nur so, dass man die Platte einfach abschaltet und den Topf dann quasi sich selbst überlässt, bis er abgedampft ist.
Oder lass ich dann die Platte auf niedriger Stufe an. Aber pfeift es dann nicht dauerhaft?Sicher eine recht blöde Frage von jemandem der keine Ahnung hat, aber da die Gebrauchsanweisung zu den Töpfen längst im Nirvana verschwunden ist, würde ich mich trotzdem über eine Antwort freuen.
Und gleich noch eine Frage hinterher, da ich ja eher kleine Töpfe habe:
Wie wichtig ist es, dass das Huhn komplett unter Wasser ist? Ist das bei dem Druck im Topf trotzdem unerlässlich?
Nun … ich bin froh, dasss Karin meine Schnellkochtopf-Seite gefunden hat. Hier wird dem neugierig zögernden Schnellkochtopf-Koch geholfen. Und so habe ich geantwortet:
- Das mit dem Reduzieren der Energie bedeutet, den Herd so weit runter zu stellen, dass die Garstufe in etwa erhalten bleibt. Bei mir heißt das: von “Volle Kraft voraus” auf Stufe 3 runter. Das ist von Herd zu Herd sicher verschieden. Aber nun hast du in etwa einen Richtwert.
- Es ist unerheblich, ob das Huhn komplett bedeckt ist. Du kannst das Tier sogar nur bis zur Hälfte baden. Ist völlig schnuppe. Denn du produzierst in dem Schnellkochtopf jede Menge heißen Dampf, der dem Huhn so richtig Dampf macht. Oder so. Du musst halt immer dran denken, dass du deinen Schnellkochtopf bis maximal 2/3 bis 3/4 voll machst. Der Dampf muss ja a bisserl Platz haben. Unter uns: es macht auch nichts, wenn mal etwas mehr drin ist. Hab ich schon tausende Male machen müssen. Ist nie was passiert. Außer leckeres Essen natürlich. :)
Immerhin scheine ich Karin mit dieser kurzen, volkstümlichen Erklärung gehörig Mut gemacht zu haben, denn ihre Berichte über erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten.
Dass das Huhn nicht ganz im Wasser sein muss, hilft mir schon mal sehr. Denn so groß sind meine Töpfe halt doch nicht und der Topf soll ja, wie du auch schreibst, nur höchstens zu 3/4 voll gemacht werden.
Dann kann ich ja mit weniger Wasser trotzdem eine Suppe machen und sie dann einfach nach dem Dampfvorgang noch strecken.Übrigens hab ich mich heute getraut eine Suppe aus Rinderknochen zu kochen und bin ganz begeistert, wie unglaublich einfach und schnell das ging!! Lauch waschen, Rüben schälen, beides sehr grob schneiden, mit den Knochen in den Topf schmeißen, Wasser drüber. Eine ordentliche Menge Salz dazu, Deckel drauf, Warten bis der Druck oben ist, Platte ausmachen, weggehen und warten, bis der Druck weg ist.
Dann nur noch abseihen, ein bisschen nachwürzen und genießen!Dabei dachte ich immer richtige Fleischsuppe zu machen ist ein glattes Ding der Unmöglichkeit!
Vor allem Anfang des Jahres als ich für meinen kranken Freund eine Hühnersuppe im normalen Topf gemacht habe und über 2,5 Stunden in der Küche gestanden bin! Klar, das Ergebnis war super lecker, aber ich hätte mich fast erschossen so lang hat das gedauert. Und ewig in der dampfigen Küche stehen. Pfui Spinne!
Da freu ich mich jetzt schon sehr auf den Versuche der SKT-Hühnersuppe. Mit dem genauen Runterschalten werde ich experimentieren, aber deine Erklärungen sind schon mal sehr gute Anhaltspunkte.
Ich finde deine Seite jedenfalls toll und sehr hilfreich für Anfänger wie mich, die verschreckt wurden mit Explosionsgeschichten und verschollenen Anleitungen.
Liebe Karin!
vielen Dank für das Lob und ich hoffe, du hast noch viel Spaß mit deinen Silit-Schnellkochtöpfen!
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