Dies ist ein Rezept für Geschnetzeltes, welches im Ofen unter einer Kruste aus Rösti seinen Charme entwickelt. Das Rezept ist sehr einfach, billig und mit eineinhalb Stunden Zubereitungszeit nicht gerade eine Dauerbeschäftigung. Genau das Richtige, um zwischendurch mal was besonderes auf den Esstisch zu bringen.
Vor einiger Zeit hatte ich auf meiner Facebook-Seite den Erhalt des Kochbuchs “Lecker – Hausmannskost De Luxe” verkündet. Dieses Kochbuch verspricht gute, klassische Hausmannskost durch kleine Kniffe und kulinarische Extravaganzen aufzupeppen. Genau das hatte mich damals “angemacht” und zum Kauf des Buches getrieben.
Das Geschnetzelte unter der Röstikruste ist das zweites Rezept, welches wir hier nachgekocht haben und das erste, was ich hier notiere. Das erste Rezept folgt in Kürze und ich verrate an dieser Stelle noch nicht, welches Rezept dies war. Hehe.
Wenn du jetzt auf ein Bild gehofft hast … Tut mir leid. Asche auf mein Haupt – ich hab’s wieder vergessen. Aber ich reiche eines nach sobald ich das Geschnetzelte wieder gemacht habe. Oder … Wenn du das nachkochst, mach doch bitte ein Foto und schicke es mir. Wäre supertoll. :-)
Zu Beginn gestatte mir ein paar Worte zum Fleisch …
Es kommt viel auf das Fleisch an. Wenn du die Chance hast, vom Metzger deines Vertrauens das Fleisch zu besorgen, dann tu das. Deklariere dieses Rezept einfach als Sonntagsessen oder Festtagsschmaus. Das rechtfertigt dann auch die etwas höheren Kosten. Musst du auf Supermarkt-Fleisch zurückgreifen, dann dauert das in Kürze beginnende Anbraten etwas länger. Das liegt am wässerigen Fleisch, welches man im Supermarkt bekommt und daher minderwertiger ist. Ich schreibe das jetzt nicht, um dir den Spaß an diesem Rezept zu nehmen, sondern erwähne das gleich am Anfang, weil ich Supermarktfleisch hatte. Die austretende Wassermenge war beeindruckend. Im negativen Sinne. Und weil ich dieses Essen definitiv wieder kochen werde, dann aber mit Metzgerfleisch. :)
Geschnetzeltes mit Rösti-Kruste
Wenn du es ganz fein machen möchtest, greifst du zu Kalbsschnitzeln. (Tipp!)
Geschnetzeltes machen
Das Fleisch wird zunächst gewaschen. Es empfiehlt sich dabei, dass Fleisch aus seiner Verpackung zu entfernen und unter fließendem Wasser gründlich abzuspülen. Das so frisch geduschte Fleisch trocknest du ebenso gründlich mit Küchenkrepp ab. (Ich erwähnte mal, dass fanatische Liebhaber auch das Lieblingsfrottee-Handtuch dazu nehmen können; aber das war ein Spaß!)
Das Fleisch wird jetzt in schmale Streifen geschnitten. Wie schmal? Wenn wir davon ausgehen, dass das Fleisch beim braten “kleiner” wird, schneidest du die Streifen so, dass letztlich mundgerechte Stücke übrig bleiben werden. Du nimmst dir ein Schnitzel und ein scharfes Fleischmesser, schneidest das Schnitzel in Streifen und die Streifen wieder in Stücke. Ein Stück sollte ganz bequem in den Mund passen. (Du musst das nicht mit rohem Fleisch probieren! Aber verbieten kann man es dir auch nicht.)
Mach das mit dem ganzen Fleisch.
Schnapp dir eine Pfanne und erhitze darin etwas Öl. Ein, zwei EL können es schon sein.
Geschnetzeltes braten
Warte bis das Öl heiß ist. (Der Messerspitzen-Test: Nimm ein Messer, halte es kurz unter Wasser und lass dann einen oder zwei Tropfen ins Fett fallen. – Tanzt das Wasser lautstark über den Pfannenboden, ist das Öl perfekt erhitzt.) Jetzt schmeiß soviel von dem Fleisch in die Pfanne, dass der Boden bedeckt ist. Hast du mehr Fleisch oder ist deine Pfanne nicht groß genug für das ganze Fleisch, wirf nicht alles Fleisch auf einmal in die Pfanne. Wir braten dann in zwei Durchgängen an. Ich musste das so machen. Pfanne zu klein und zu viel Fleisch. Egal.
Lass das Fleisch ruhig eine Minute in der Pfanne liegen. Das brät dann richtig schön an. Nach der Minute wendest du das Fleisch und brätst es weiter. Heraus kommen dunkel angebratene Fleischstücke. Perfekt. Musst du einen zweiten Durchgang einlegen, so nimm das Fleisch aus der Pfanne (einfach in einer Schüssel oder einem tiefen Teller zwischenlagern) und brate den Rest des Fleisches ebenfalls an.
Die Zeit des Bratens kannst du dafür nutzen, so nach und nach die Zwiebel zu schälen und in Würfel zu schneiden. Wie das geht, wird hier in diversen Rezepten beschrieben. (am ausführlichsten beim Gurkensalat! Oder besser inzwischen beim konkreten Fachartikel: Zwiebeln schneiden für Dummies). Die Champignons werden nur kurz abgeputzt und dann in Champignon-Scheiben verwandelt. Ein Kochmesser und ein großes Schneidebrett leisten dabei enorme Hilfe. Die Champignons bitte nicht zum Reinigen in Wasser baden. Dann ziehen die Pilze nur Wasser (wie ein Schwamm) auf und geben das dann beim späteren Backen wieder ab. Muss nicht sein. Macht aber auch nichts, wenn ich mir das im Rückblick so überlege.
Soße vorbereiten
Während das Fleisch brät kannst du auch gleich die Flüssigkeiten mixen. Hole den Messbecher, kippe den Wein hinein und das Wasser dazu. Jetzt kannst du noch die nötige Sorgfalt bei der richtigen Bemessung der Mengen walten lassen. Nacher muss es fix gehen … Die Sahne brauchst du nicht dazuschütten – die ist durch den Becher bereits abgemessen. ;-)
Ist das ganze Fleisch gebraten und aus der Pfanne genommen, schmeisst du das Zwiebelklein und die Champignon-Einzelteile in die gleiche Pfanne. Macht gar nicht, wenn da vom Fleisch noch Bratensatz drin sitzt. Ist so gar gut so. Ich habe noch einen EL Butter dazu gegeben. Eine minimale Abweichung zur Rezeptvorlage. Das Zwiebel-Pilz-Gemisch brätst du einfach so 3-4min an. Dann greifst du zum Mehl und stäubst einen EL Mehl über den Pfanneninhalt. In des du fleißig rührst “schwitzt” du das Mehl an. Dies nimmt nicht mehr als 1min deiner Kochzeit in Anspruch.
Kippe jetzt den Wein, das Wasser und die Sahne in die Pfanne und streue den Teelöffel mit Brühe gleich dazu. Lass alles richtig aufwallen und brodeln und reduziere dann die Energiezufuhr auf “Köchelstufe”. Das ist die Stufe des Herdes, wo dann das Essen leicht vor sich hin wabbert. Für 5min hast du jetzt Zeit.
Zeit, die du nutzen kannst, um schon einmal die ofenfesten Förmchen zu suchen. Ich habe nicht danach gesucht, denn ich habe keine. (Falls mich jemand beglücken will … hier, solche sind gemeint und es ist ja bald Weihnachten. *g*) Daher griff ich sofort zur großen Backform und spülte die kurz unter laufendem Wasser ab.
Jetzt kannst du das Fleisch wieder in die Pfanne geben und alles sacht vermischen. Sacht deshalb, weil die Pfanne jetzt recht voll sein wird. Allzugroßer Enthusiasmus beim Mischen führt garantiert zu einem ziemlich versauten Herd, der dann wiederum nach einem mittelschweren Reinigungseinsatz ruft. Das muss nicht sein.
Schmecke jetzt das Sahnegeschnetzelte mit Salz, Pfeffer und eventuell mit etwas weiterer Instantbrühe ab. Schalte den Herd aus.
Wir kommen zu den Rösti …
Schäle die Kartoffeln. Je nach Größe geht das mal mit einem Gemüseschäler oder Schälmesser besser. Wasche die geschälten Kartoffeln ab und reibe diese mit einer groben Küchenreibe. Dies geschieht idealerweise in einer großen Schüssel. Hast du alle Kartoffeln gerieben und bist aus dieser (für mich immer irgendwie lästigen) Prozedur verletzungsfrei rausgekommen, gib 2-3 TL Salz dazu, schlage zwei Eier darüber (ohne das Eierschale mit in die Schüssel fällt!), verteile einen Esslöffel Mehl darüber und mantsche mit den (gewaschenen!) Händen alles hübsch durcheinander. Wasche wieder die Hände. (Ich weiß gar nicht warum ich das erwähne, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sich jeder nach dieser Aktion automatisch die Pfoten wäscht.)
Das Finale …
Wirf den Ofen an. Wir heizen den Backofen auf 175°C Umluft vor. Hast du nur Ober-Unterhitze, dann stell den Ofen auf 200°C.
Je nach Backform variiert das folgende Prozedere ein wenig. Die Essenz ist folgende …
Fülle die Backform mit dem Sahnegeschnetzelten und verteile dann die Rösti-Rohmasse darüber.
Der Ofen dürfte jetzt aufnahmebereit sein und so stellst du nun die gefüllten Backform(en) hinein.
Die nächsten 45min hast du nichts mehr zu tun.
Wenn dein Backofen das Feature des Grillens beherrscht, kannst du nach 45min eben diesen Grill für noch einmal 5min auf die Rösti wirken lassen. Das macht die obere Schicht noch einmal schön knusprig.
Fazit
Diese Art der Zubereitung von Sahnegeschnetzeltem mit Rösti war mir bis dato unbekannt. Wie bereits eingangs erwähnt, hatte ich die “Inspiration” stinknormal in einem Kochbuch gefunden. Das Bild darin war so appetitanregend, dass ich gar nicht anders konnte, als das “Geschnetzelte unter der Röstikruste” nachzukochen. Der finanzielle Aufwand für dieses äußerst schmackhafte Essen hält sich erfreulicherweise in Grenzen. Die Zubereitungszeit ist ebenfalls erfeulich kurz.
Dazu reichst du am besten etwas grünen Salat.
Das brauchst du für dieses Rezept:
Letzte Aktualisierung am 2024-12-02 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API