Ein Hühnerfrikassee ist ein Ragout aus Fleisch und heller Soße. Übersetzen kann man Frikassee mit “Sammelsurium”. Ein Hühnerfrikassee ist folglich ein Ragout aus Hühnchen. Zusammengemischt mit allerlei anderem Zeug. Ein Hühnerfrikassee sieht aus wie ein “gesprengtes Huhn” in heller Soße. Alles klar?
Ach ja: Hühnerfrikasse ist viel einfacher als es schwer ist!
Hühnerfrikasse – so geht’s im Schnellkochtopf
Am schnellsten gelingt dir das Hühnerfrikasse, wenn du mit einem Schnellkochtopf loslegst. In diesen wirfst du nämlich das Hühnchen, das (geputzte) Suppengrün, das Lorbeerblatt, die Nelke, die Zwiebel (ebenfalls geputzt, wer hätte es gedacht) sowie die Pfefferkörner. Indem du den Topf unter einen Wasserhahn mit genügend Freiraum darunter hältst, kann Wasser eingelassen werden. Erreicht der Pegel innerhalb des Topfes die Zweidrittelmarke beendest du die Flutung. Und ab damit auf den Herd.
Für ca. 35min hast du jetzt ziemlich viel Freizeit. Es sein denn … du hast vergessen, den zuvor geöffneten Wasserhahn zu verschließen und darfst nun die Küche wischen.
Nach Ablauf der Kochzeit nimmst du den Topf vom Herd, wartest bis sich der Druck verflüchtigt hat und kannst dann gefahrlos den Öffnungsvorgang starten.
Die Trennung von Huhn und Brühe
Das Huhn weist nun eine etwas lockere Konsistenz auf und das Suppengemüse sowieso. Letzteres kann in den Biomüll oder von hungrigen Familienangehörigen verzehrt werden. Das Huhn befreist du in einer echten Fleißarbeit recht pingelig von Knochen und Haut, welche in den Abfall wandern. Ein zufällig herumlungernder Hund ist übrigens ein absolut glückliches Vieh, wenn er das Zeug vorgesetzt bekommt!
Das Fleisch stellst du mundgerecht zerkleinert erstmal weg. Nicht wundern, dass von dem großen Huhn nur so ein kleines Häufchen übrig bleibt.
Die Soße zum Hühnerfrikassee
Jetzt suchst du dir einen anderen Topf. Ist dieser gefunden, findet er sich sofort auf dem Herd wieder; mit der Butter darin, die ob der plötzlichen Aufmerksamkeit sofort dahinzuschmelzen beginnt. Ein Prozess, der durch ausreichende Energiezufuhr an die Stelle unter dem Topf beschleunigt werden kann. Sobald die Butter einen flüssigen Zustand erreicht hat, bestäubst du sie so nach und nach mit Mehl, wobei ein eifrig eingesetzter Schneebesen hervorragende Dienste leistet, wenn es darum geht, keinen Butter-Mehl-Klumpen zu produzieren. Ist dies leider der Fall, beginnst du am Anfang dieses Absatzes erneut. Im Idealfall erhältst du ein dickflüssiges Etwas, welches nach Verdünnung nur so schreit. Diesem Wunsch kann unkompliziert mit ca. einem Liter der anfangs hergestellten Hühnerbrühe entsprochen werden. Hey – das Ganze beginnt einer Hühnerfrikassee-Soße nicht ganz unähnlich zu sehen.
Also gibst du jetzt die Erbschen (das Wort sieht total bescheuert aus) und die Karöttchen (ebenso bescheuert) und den Spargel (nicht bescheuert!) in die Soße, damit sie sich dem Garvorgang anschließen können. Zum Spargel noch ein Wort: Es hat sich durchgesetzt, anstelle ganzer Spargelstangen zerkleinerte Spargelstangen zu benutzen. Wie dies bewerkstelligt wird, soll vielleicht an anderer Stelle und zu späterer Zeit behandelt werden. Ein Tipp schon jetzt: ein Kochmesser spielt eine sehr große Rolle bei diesem Vorgang!
Einen übermütigen Spritzer Zitronensaft dazu. Salz, Muskat und Pfeffer ebenfalls; nur nicht ganz so übermütig.
Das Butter-Mehl-Hühnerbrühe-Erbsen-Karotten-Spargel-Zitronensaft-Salz- Pfeffer-Muskat-Gemenge köchelt so 10min vor sich hin. Anschließend schmeißt du das Fleisch dazu. Nochmal so 10min auf kleiner Flamme bzw. noch weniger Ampere vor sich hin garen lassen und du ist dem Ziel schon sehr nahe!
Feiner Wein verfeinert die Frikassee-Soße
Ein Schuss vom Weißwein wird in das Gemenge abgefeuert! Es empfiehlt sich den Wein vorher zu probieren. Probierst du bereits zu Beginn der Zubereitung dieser Rezeptur und überprüfst du das Testergebnis allzu gewissenhaft immer wieder nach, kann es sein, dass du das Ende des Frikassee-Kochens nicht mehr erlebst. Erfahrungsgemäß probiert man so lange, bis kein Wein mehr da ist. Aber auch das kommt auf den Wein an.
Ich widerstand der Versuchung auch wenn diese in Form eines südaustralischen Chardonnay recht groß war. Die Frage, warum bei mir ausgerechnet ein südaustralischer Chardonnay zum Einsatz kam, ist schnell und leicht beantwortet: Es war kein anderer Wein da!
Gesetzt den Fall, dass die Soße nun recht dünn ist, kannst du recht gut mit Kartoffelstärke nachdicken! Ein wenig nachwürzen und …
FERTIG!
Fazit: Absolut lecker! Zum Hühnerfrikassee servierst du idealerweise Reis. Wir haben heute Basmati genommen. Der Grund: Es war kein anderer Reis da!
Als Basis für dieses Rezept kann man durchaus auch das Rezept für Hühnerbrühe im Schnellkochtopf annehmen.
PS: Dieses Rezept veröffentlichte ich erstmals am 5. Mai 2011 auf meiner damaligen Seite ichkochwas.de. Foto: Hühnerfrikassee (Foto: labormikro, (CC BY-SA 2.0), https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/ )
Das brauchst du für dieses Rezept:
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