Kartoffelsuppe mit Würstchen aus dem Schnellkochtopf

Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf

Eines vorweg: Ich liebe Kartoffelsuppe. Das geht schon solange wie ich denken kann. Vermutlich auch länger, aber das ist schwer zu belegen. Eine Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf zubereitet ist ein ganz feines Rezept, welches auch von Kindern innig geliebt wird. Das versetzt mich in die Lage, diese Königin der Suppen öfter zuzubereiten.

Außerdem ist eine Kartoffelsuppe verdammt billig. Wenn man auf den ganzen Schnickschnack verzichtet, auf den ich so ungern verzichte. Dazu gehören unbedingt gebratene Wurstwürfelchen oder Wiener-Würstchen.

Hmmmm … mir läuft schon wieder das Wasser im Munde zusammen und ich könnte glatt loskochen. Das geht gerade aus zweierlei Gründen nicht: 1. wir hatten erst neulich einen vollen Schnellkochtopf mit Kartoffelsuppe und 2. wir haben gerade keine Kartoffeln im Haus. Deshalb habe ich auch gerade Zeit, dieses Rezept für Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf nieder zu schreiben, anstatt in der Küche zu stehen und Kartoffeln zu schälen.

Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf kochen

Wenn du dir mal den Taschenrechner schnappst und die Preise aus Gemüsemarkt deines Vertrauen rekapitulierst und zusammenrechnest, wirst du schnell dahinter kommen, dass diese Suppe wirklich nicht die Welt kostet. Ein sehr sparsames Essen.

Von der angegebenen Menge wird eine fünfköpfige Familie zweimal sehr, sehr satt. Sofern die Kinder noch im Kinderalter sind und den Eltern nicht schon die Haare vom Kopf fressen. (Was bei mir bereits der Fall ist.)

Aber legen wir los.

Kartoffeln schälen

Für eine Kartoffelsuppe werden Kartoffeln traditionell zunächst geschält. Das trifft auch für eine Kartoffelsuppe zu, die in einem Schnellkochtopf gekocht wird. Schälen tapfer und mit Ausdauer. Das dauert bei 3kg immer ein wenig. Ich weiß. Aber das ist auch der Hauptarbeitsgang bei der ganzen Chose hier. Ein Tipp: Größere Kartoffeln schälen sich mit einem Kartoffelschäler wirklich besser als mit einem kleinen Gemüsemesser. Ich habe Jahre gebraucht, um dahinter zu kommen, aber inzwischen bin ich bekehrt. Das ist wie in einer Werkstatt: mit dem richtigen Werkzeug werkelt es sich einfach besser. Eine Weisheit, die wir gleich noch bestätigen werden!

Bist du fertig mit dem Kartoffelschälen?

Prima … nimm dir jetzt noch das restliche Gemüse vor.

Suppengemüse vorbereiten

Sehr dreckige Karotten schälst du mit einem Gemüseschäler. Die nun fast sauberen Karotten kannst du einmal in der Mitte durchbrechen. Eine hervorragende Kraftmeierei vor Kindern, die den kräftigen Papa oder Mama mit offenem Mund bewundernd anstarren. Schmeiße die Karotten zu den Kartoffeln!

Wende dich dem Sellerie sowie dem Lauch zu. Die Lauchstange kappst mit einem Kochmesser ungefähr in der Hälfte. Den Strunk mit dem Wurzelbüschel schneidest du ebenfalls großzügig ab und entsorgst ihn. (Biomüll!) Lege beide Nutzhälften des Lauchs zum anderen Gemüse.

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Hast du eine Sellerieknolle in ihrer ursprünglichen Form? Dann nimm dir ein Schneidebrett und ein großes Kochmesser. Schneide zunächst den Strunk großzügig weg. Dieser kommt auch in den Biomüll. Auf der Schnittfläche drapierst du den restlichen Sellerie aufs Schneidbrett und …. schneidest mit dem Kochmesser ca. 1cm dicke Scheiben ab. Diese Sellerie-Scheiben lassen sich nun vortrefflich mit einem kleinen Schälmesser von der Schale befreien.

Gemüse waschen

So ganz sauber bekommst du Gemüse nie geputzt. Deshalb hat sich im Laufe der Evolution herauskristallisiert, das grob gereinigtes Gemüse mit Wasser gewaschen ungleich reiner ist. Also wasche die geschälten Kartoffeln, Karotten, Sellerie-Scheiben, Lauchstangen. Das klappt sehr gut in einem Salatseiher. Alles zusammen in den Seiher werfen und kurz durch laufendes Wasser schwenken. Ein wenig kannst du wie eine manuelle Lottofee das Gemüse unter dem laufenden Wasser herumquirlen und fertig. Kleiner schneiden musst du die Kartoffeln, Karotten den Lauch und auch den Sellerie übrigens nicht. Dafür aber ….

Es scheint die Zeit gekommen, endlich mit dem Kochen zu beginnen, oder? Gemach, gemach … du bist gleich so weit.

Schäle die Zwiebel! Wasche die Zwiebel! Zerkleinere die Zwiebeln grob. Gib etwas Butter in den Schnellkochtopf und stelle den auf den Herd! Energiezufuhr los!

Der Schnellkochtopf greif ins Geschehen ein

Die Zwiebeln dünstest du in der Butter kurz an. Etwa solange bis sie leicht bräunlich sind. Dann kippst du das ganze Gemüse in den Schnellkochtopf. Das ganze Gemüse? NEIN! Vom Sellerie nur eine Scheibe und nur eine Hälfte vom Lauch! Vom restlichen Gemüse kommt alles in den Schnellkochtopf. Dieser sollte nun maximal zu zwei Dritteln gefüllt sein. Weniger ist gut. Mehr ist nicht so gut. In letzterem Fall weißt du was du zu tun hast.

Fülle Wasser in den Schnellkochtopf. Aber nur soweit, dass das Gemüse gerade so bedeckt ist. Mehr Wasser braucht es nicht.

Überprüfe jetzt den ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes Schnellkochtopfs. Ist das Ventil am Deckel befestigt? Ist der Dichtungsgummi im Deckel eingelegt? Fertig? Ja? Wirklich? Ok, ok …. schließe den Schnellkochtopf. Versuche zur Kontrolle den Deckel einfach wieder abzunehmen. Geht nicht? Gut so. Gib richtig Saft unter den Topf.

Das war’s jetzt fast schon. Wenn der Schnellkochtopf anfängt zu pfeifen, röcheln oder sonst welche urigen Laute von sich zu geben, hat er die Garstufe (1) erreicht. Jetzt aktivierst du die Küchenuhr (es tut auch ne Eieruhr). Gib dem Ganzen 10min. Nach dieser Zeit drehst du die Energiezufuhr ab und wartest auf den Druckausgleich. (Wie du diesen beschleunigen und wieviel Mut du dafür aufbringen müssen erfährst du hier auf dieser Seite im Artikel “Öffnen eines Schnellkochtopfs”!)

Vom Kartoffel-Gemüse-Wasser zur Kartoffelsuppe

Wenn der Druck sich verzogen hat und du den Schnellkochtopf öffnen konntest, kippst du das Wasser um Himmels willen nicht weg. Schütte es besser in einen anderen Topf. Das geht mit etwas Übung ganz einfach. Lege den Schnellkochtopf-Deckel nicht ganz auf das Schnellkochtopfloch, sondern lasse einen Spalt frei. Nimm deiner Gesundheit zuliebe nun zwei Topflappen, fixiere den Deckel auf dem Schnellkochtopf und schütte die Gemüsebrühe aus dem Schnellkochtopf in den gemeinen Kochtopf. Das geht durch den eben hergestellten Spalt sehr gut. Je größer der Spalt, desto schneller ist die Brühe im anderen Topf. Ist der Spalt zu groß, merkst du das spätestens,  wenn die ersten Kartoffeln in den anderen Topf plumpsen und deine Arbeitsplatte in der Küche mit lustigen Gemüsebrühenspritzern verunstalten. Von deiner Kleidung ganz zu schweigen.

Hier hilft nur üben, üben, üben und immer dran denken: Wasser aus einem Topf abgießen ist viel leichter als es schwer ist! (Ok – der Topf ist schwer. Der Schnellkochtopf auch. Und gefüllt sowieso. Aber die Sache an sich ist nicht schwer. Das wollte ich damit sagen schreiben.)

Stampfen

Im Schnellkochtopf lümmelt nun das ganze wasserlose Gemüse herum. Jetzt ist die große Zeit für den Kartoffelstampfer gekommen. Stampfe alles im Schnellkochtopf kurz und klein. Sei konzentriert bei der Sache und stampfe alles zu einem Brei. (Denke nicht mal im Traum daran einen Pürierstab zu benutzen!)

Wenn du sich an die angegebenen Mengen gehalten hast, kannst du nun vorerst 2 Teelöffel Salz, einen viertel Teelöffel Pfeffer, 2 Esslöffel Gemüsebrühe und einen Eßlöffel Majoran in den Schnellkochtopf schmeißen. Ohne Löffel! Sei an dieser Stelle nicht übermütig. Glaube mir: Einmal zuviel ins Essen geworfenes Gewürz ist ungleich schwerer wieder zu extrahieren, als nach und nach bis zum richtigen Geschmack zu würzen. Mit den eben angegebenen Mengen bist du aber auf der sicheren Seite.

Kippe nun ein Viertel der Gemüsebrühe aus dem anderen Topf in den Schnellkochtopf. Massiere die Flüssigkeit mit dem Stampfer in das Gemüse rein. Stampfe und rühre mit Hingabe! Kippe wieder Gemüsebrühe nach und … genau. Und so weiter und so fort. Bis keine Brühe mehr da ist. Lass jedoch eher etwas Brühe übrig. Dann wird die Suppe dicker; was dem Geschmack keinen Abbruch tut. (Je ausdauernder du nach jeden Schüttvorgang stampfst und rührst, desto sämiger wird die Kartoffelsuppe. Je sämiger desto besser.)

Stelle den Schnellkochtopf wieder auf den Herd und versorge ihn mit ein wenig Energie. Während die Kartoffelsuppe nun noch einmal erhitzt wird, probiere die Suppe und würze mit Salz und Pfeffer und Gemüsebrühe und Majoran solange vorsichtig nach, bis sie dir richtig gut schmeckt.

Fertig!

Fazit: Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf ist einfach und schnell gekocht

Ich versichere dir, dass die Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf völlig unkompliziert und einfach ist. Das das eigentliche Kochen ein Kinderspiel ist im Vergleich zu diesem Roman von einem Rezept. Zumal ich ja noch optional Verfeinerungen anbringen kann:

Optionale Erweiterungen der Kartoffelsuppe

  1. Würstchen
    Du darfst optional Würstchen in ganzer Form oder kleingeschnitten zur Suppe dazugeben.
  2. gebratene Jagdwurst/Fleischwurst
    Unter Jagdwurst verstehe ich die, welche ohne das Pistazienzeug daher kommt. Letztens hat es mich fast umgehauen, als ich beim Metzger 400g Jagdwurst begehrte und mir die gute Metzgerin so ne Wurst mit grünen Pistazieneinschüssen geben wollte. Da habe ich dann dagegen aufbegehrt!
    Die Wurst wird in Würfelchen geschnitten und in einer Pfanne mit wenig Butter angebraten. Das – kommt sehr gut in einer Kartoffelsuppe. So denn nicht bereits vorher alle Würfelchen von hungrigen Mitessern weggefuttert werden.
  3. Pilze, frisch
    Im Herbst ideal, wenn sie frisch aus dem Wald sind. Natürlich müssen die Pilze gereinigt und gewaschen werden. Dann kommen sie kleingeschnitten in die Suppe, wo sie noch ein wenig mitkochen dürfen.
  4. Pilze, getrocknet
    Wenn du mit der Kartoffelsuppe beginnst, nimmst du eine Tasse oder kleine Schüssel. Dahinein gibst du die getrockneten Pilze und füllst mit Wasser auf. Lasse das Gebräu stehen.
    Wenn der Schnellkochprozess sowie der finale Suppengang abgeschlossen ist, kannst du entscheiden: Kippe alles samt Pilzen in die Suppe oder nur die Pilzbrühe. Beides finde ich toll, bei den Pilzen kenne ich bereits 4 andere Menschen, die das anders sehen.
  5. Petersilie
    Ein Bund frische Petersilie, gewaschen und mit einem Kochmesser kleingehackt und kurz vor dem Servieren unter die Kartoffelsuppe gemischt, geben der Suppe eine frische Note und erfreuen durch das Grün auch das Auge, welche ja bekanntlich mitfuttert.

Profi-Tipp: Wohin mit dem überschüssigen Gemüse?

Du wirst dich sicherlich fragen, was mit dem restlichen Sellerie geschieht. Und was wird mit dem Lauch? Ganz einfach: froste das Zeug ein. Getrennt! Die Sellerie in einen Gefrierbeutel, den Lauch in einen anderen. So kannst du dir das lästige Säubern und Waschen von Sellerie und Lauch beim nächsten Kochen mit oder ohne Schnellkochtopf sparen. Einfach clever kochen!

Dieses Rezept für Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf wurde zuletzt gekocht in einem Fissler Vitavit Royal Schnellkochtopf. Es wurde alles aufgegessen. Restlos.

Kennst du weitere Varianten der Kartoffelsuppe? Oder Variationen für den Schnellkochtopf? Ich würde mich über deine Tipps freuen.

Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf

Recipe by Jörg Dutschke
4.3 from 3 votes
Course: SuppenCuisine: GutbürgerlichDifficulty: leicht
Portionen

5

Portionen
Vorbereitung

30

minutes
Kochzeit

15

minutes
Zubereitungszeit

45

minutes

Dieses einfache Rezept für Kartoffelsuppe ist für einen 6 Liter Schnellkochtopf ausgelegt.

Kochmodus

Dein Display wird sich nicht ausschalten, während du kochst!

Zutaten

  • 3 kg Kartoffeln

  • 1 Zwiebel

  • 1 Lauch

  • Sellerie

  • 3 Karotten

  • Gemüsebrühe

  • optional: Schinkenwurst oder Jagdwurst oder Würstchen

  • Pilze (auch getrocknet)

  • Petersilie

  • Salz

  • Pfeffer

  • Majoran

Anweisungen

  • Kartoffeln schälen, Zwiebeln, Karotten, Sellerie auch.
  • Alles Gemüse waschen
  • Zwiebeln in Butter im Schnellkochtopf andünsten
  • Gemüse in den Topf geben und Topf auf maximal 2/3 mit Wasser auffüllen
  • 10min auf Garstufe 1
  • Abdampfen lassen
  • Brühe nicht weggießen sondern in anderen Topf abgießen.
  • Kartoffeln/Gemüse zu einem Brei zerstampfen und nach und nach Brühe eingießen.
  • Abschmecken und verfeinern.

Kochst du das Rezept nach?

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10 Kommentare zu „Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf“

  1. Hallo Jörg, meine Familie, insbesondere meine 2-jährige Tochter, liebt diese Suppe! Heute bereits zum zweiten Mal gekocht, und diesmal gleich etwas davon eingefroren :) Auch die Erbsensuppe war ein Hit! Vielen Dank :)

    1. Schnellkochtopfkoch

      Vielen Dank für deinen Kommentar, Nina. Freut mich sehr zu lesen, dass die Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf geklappt hat. Viele Grüße vom Bodensee, Jörg.

      1. Schnellkochtopfkoch

        Orrrrr … Danke für den Hinweis, Nina. Asche auf mein Haupt – ich werde die Zutaten in Kürze zusammenstellen und ins Rezept ergänzen. Liebe Grüße, Jörg.

  2. nunja, ich habe gestern noch eine Kartoffelsuppe gekocht.
    Rezept:
    Speck anbraten. Zwiebekn dazu -> Kartoffeln, Lauch, Möhren dazu. Mit Wasser ablöschen. Salzen. Mettwurst oben drauf und einköcheln lassen.

    Dann habe ich die Wurst und den Speck rausgenommen und den Rest ordentlich durchpürriert. Ein wenig nachgewürzt und fertig war die Suppe, die auch geschmeckt hat.

  3. Zitat: Denken Sie nicht mal im Traum daran einen Pürierstab zu benutzen

    Warum nicht? Ich finde das sehr praktisch: geht schnell und wird sehr sehr klein (keine Stückchen) mehr…

    1. Schnellkochtopfkoch

      Hi Markus,
      hast du schon mal mit dem Pürierstab Kartoffeln püriert und aus dem Ergebnis dann eine Kartoffelsuppe gemacht? Wenn du Kartoffeln pürierst dann werden daraus so glibberiges, zähes Zeuch, welches seinen Ursprung total verleugnet. Ich habe es vor vielen Jahren probiert. Es war widerlich. Glaub mir.

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