Dal ka raas ist eine scharfe Linsensuppe aus Indien und ein echter Gaumenhit!

Ich komme gerade vom Essen und es treibt mich förmlich an die Tasten, um das eben hergestellte Rezept niederzupinseln.
Ich gebe zu ich war skeptisch, als meine Frau “Scharfe Linsensuppe” auf den Speiseplan schrieb. Aber meine Skepsis war unbegründet. Indisch kochen – mal wieder ein Genuss.

Ich habe für die Zubereitung ca. 45min gebraucht. (Für ganz Aufmerksame: es kommt öfter bei uns vor, dass meine Frau das Essen bestimmt und ich es dann kochen (muss) *g*).

Hinweis: Im Original findet viel Chili und Pepperoni Zugang zu diesem Gericht. Leider hatten wir ersteres nur als Gewürz und zweiteres gar nicht im Hause. Daher ist das hier eine abgespeckte (wenn auch sicher für Europäer bekömmlichere) Version der Dal ka raas.

Dal ka raas – das Rezept

Gemüse klein schnippeln

Zunächst einmal schälst du die Zwiebeln, den Knobi und den Ingwer. Nach der Reinigung zerhackstückelst du alles in Würfelchen. Diese brauchen nicht zu klein sein. Also keine Gefahr für die Fingerkuppen.

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Jetzt kommt der Hammer: Nimm ein Teesieb – oder wie ich einen Teebeutel. Ohne Tee! Nur der Aufgussbeutel. Den füllst du jetzt beherzt mit den Nelken, den Pfefferkörnern, den Lorbeerblätter und den Kardamomkapseln. Achtung! – Im Gegensatz zur sonstigen Verwendung des Kardamomsamens musst du dieses Mal nicht die Kapseln aufbrechen und den Samen ausholen. Nein – du kannst es dir einfach machen und die Kapseln einfach so in den Beutel kippen. Den Beutel verschließt du dann mit so einer Klammer. Du darfst auch nähen, tackern, verschrauben oder sonst wie vorgehen – Hauptsache aus dem Beutel kann nichts mehr rausfallen. (Dieser Trick mit dem Teebeutel ist so genial, dass ich ihm einen eigenen Artikel gewidmet habe: Der Teebeutel-Trick!

Gewürze kochen

Fülle ca. 500ml Wasser in einen ausreichend großen Topf (Obacht – da müssen nachher noch die Linsen und die Gemüsebrühe rein!) und erhitze das Wasser. Wenn dieses hübsch sprudelt, schüttest du das Zwiebel-Knoblauch-Ingwer-Gemenge rein, schmeißt den “Teebeutel” dazu, kippst die Gewürze (Kurkuma, gemahlener Pfeffer, Paprika) rein und überlässt den Topf zugedeckt seiner Bestimmung. Ich ließ den Topf 10min vor sich hin brodeln. Das empfehle ich dir auch.

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Die Linsensuppe braucht Linsen

Nach diesen 10min fischt du den Teebeutel raus. Wirf jetzt die überraschten Linsen in den Topf und begieße alles mit der Gemüsebrühe, die du vorausschauend bereits fertiggestellt hast. Bevor irgendeine Zutat verschwinden kann, verschließe den Topf wieder – dieses Mal für 15min.

Indes wendest du dich dem bereits angekündigten weiteren Bestandteil des Essens zu. Ich möchte gleich anmerken: du brauchst das jetzt folgende nicht; aber es schadet auch nicht. (Kurz gesagt: es stand so ähnlich im Rezept, also habe ich es gekocht. Basta. Vielleicht weil die Bezeichnung dafür so “idiotisch” war.)

Das Dal ka raas – Gewürz-Topping

2 Knoblauchzehen
2 Lauchzwiebeln
½ rote Zwiebel
30g Butter
½ TL Kreuzkümmel gemahlen (Cumin)

Im Normalfall kommen noch Zwiebelsamen und grüne Peperoni dazu. Das sei hier der Vollständigkeit halber ~~gesagt~~ geschrieben.

Den Knoblauch und die Frühlingswiebeln entblätterst und wäschst du in gewohnter Manier. Ebenso erfahren zerkleinerst du beide: den Knoblauch in kleine Würfelchen, die Frühlingszwiebeln in dünne Ringe. Die rote Zwiebel in dünne Scheiben. (Empfehlung für Ungeübte: das Tutorial Zwiebeln schneiden für Dummies)

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Ein kleiner Topf ist ideal dazu geeignet die 30g Butter aufzunehmen, woraufhin diese vor Freude dahin zu schmelzen beginnt, sofern du an die Hitzezufuhr unter dem Topf gedacht hast. Während die Butter also schmilzt, haust du den gemahlenen Kreuzkümmel dazu und rührst alle ein wenig durch. Es braucht nicht zu braten oder zu brutzeln – sorge nur für ausreichend Hitze – kein Höllenfeuer! Anschließend werden der Knoblauch, die Frühlingszwiebeln und die rote Zwiebel dazu gegeben und alles zusammen ein wenig durchgebraten. Idealerweise erhält diese Masse ein leicht bräunliches Aussehen. Schwarzbraun ist eindeutig zu viel Braun!
Sodele – das stellst du dann erstmal zur Seite.

Das Dal ka raas – Finale

Inzwischen ist die Linsensuppe soweit und du nimmst diese auch vom Herd. Öffne den Deckel und sei erstmal baff: Wenn du eine rote Suppe erwartet hast, wirst du Augen machen! Mittels einer gewöhnlichen Schöpfkelle entnimmst du eine Kellen-Füllung und stellst diese in einer Schüssel oder einem Teller zur Seite. Ein Stabmixer oder Pürierstab leistet dir beim nun folgenden Mixen der restlichen Suppe hervorragende Dienste. Wenn die Suppe schön sämig (der Zustand irgendwo zwischen flüssig und klumpig) ist, kippst du die zuvor entnommene Linsenprobe zurück in den Topf, würzt mit Salz und einer Prise Zucker (!) nach und brüllst “ESSEN FERTIG”.

Serviert wird das Ganze so: Suppe in den Teller geben, einen EL Gewürz-Topping drauf und ggf. noch Brot dazu.

Wie bereits einleitend gesagt: im Original kommt viel Chilli und Peperoni zum Einsatz. Da dies heute fehlte (und nur von uns individuell nachgewürzt wurde), war die Suppe überhaupt nicht scharf, aber extrem … Hmmmmmmmmmmmmmmmmm. Lecker!